BRAUNSCHWEIG. Volkswagen in Braunschweig ruft Jugendliche auf: Bewerbt euch! Es geht um Toleranz und Respekt.
Mathias Möreke, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender von Volkswagen Braunschweig, wird bei der Organisation des Sally-Perel-Preises von Laura Hein (Jugend- und Auszubildendenvertreterin, Mitte) und Betriebsratsmitarbeiterin Lisa Zwiener unterstützt. Eine Jury wird die Siegerprojekte küren. Einsendeschluss ist der 30. April 2019, Preisverleihung am 27. Juni 2019. (Foto: Florian Kleinschmidt/BestPixels.de)
Film ab! Der Sally-Perel-Preis wird ab sofort auch für dreiminütige Videos vergeben. Volkswagen will junge Menschen anregen, sich für mehr Respekt und Toleranz in der Gesellschaft einzusetzen. Betriebsrat und Werkmanagement gehen damit neue, zeitgemäße Wege.
„Junge Menschen sind auf Netzwerken wie Facebook, Instagram und Twitter unterwegs. Dort wollen wir die Sieger-Videos später auch präsentieren“, sagt Mathias Möreke, stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats.
Das Unternehmen betont, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit von Menschen aus mehr als 30 Nationen im Werk Braunschweig zeige, dass die Gesellschaft das Miteinander weiterbringe als das Gegeneinander.
Mit Sally Perel hat das Unternehmen einen honorigen Namensgeber für den mit insgesamt 3000 Euro dotierten Preis gefunden. Der inzwischen 93-Jährige hatte als Jude im Nationalsozialismus überlebt, getarnt als Hitlerjunge. Als 18-Jähriger war er 1943 ins Braunschweiger Vorwerk gekommen, wo er eine Lehre als Werkzeugmacher absolvierte.
Heute ist Perel, der gebürtige Peiner, unermüdlich als Zeitzeuge und Botschafter für Toleranz unterwegs. Seine Vorträge und Lesungen sind eindringliche, doch warmherzig vermittelte Appelle an eine Kultur des fairen Umgangs. Er will das Gedenken an den Holocaust bewahren und vor den Gefahren des Faschismus warnen. Dass der Preis seinen Namen trägt, ehrt und rührt Perel sehr: „Ich sehe es als Krönung meiner langjährigen Aufklärungstätigkeit.“
Nach wie vor sind beim Sally-Perel-Preis Projekte, Initiativen und Ideen gefragt, die die Themen Toleranz und Respekt behandeln. „Wir sind bei der Umsetzung der Konzepte und Ideen gern behilflich“, betont Möreke. Mit Hilfe von Sponsoren wurde schon manches Vorhaben in die Tat umgesetzt. So wie das Kinderbuch über Paul, mit einer Geschichte von Schwarz und Weiß, die sich Schüler der IGS Volkmarode ausgedacht hatten. Die Schule wurde übrigens vor kurzem in Sally-Perel-Gesamtschule umbenannt.
Ob es um Solidarität mit Geflüchteten geht oder Angebote für homo- und bisexuelle Jungs – Betriebsrat und Werkleitung freuen sich auch in diesem Jahr wieder über Vorschläge von Schülern und Auszubildenden, die das Thema Respekt und Toleranz behandeln.
Bei dem neuen Video-Format gehe es weniger um Professionalität der Filme als um Originalität, so Möreke. Der Award ist mit 1000 Euro dotiert.
Quelle: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article216374023/Sally-Perel-Preis-jetzt-auch-fuer-Videos.html